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Koniferenhecke Mischung / hedge of coniferes mixed (N0300160.jpg)

Heckenpflanzen richtig Pflanzen

ABer wie?

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Gehölze/Heckenpflanzen richtig setzen und pflegen

Standortwahl und Bodenvorbereitung

• Beachten Sie die im Nachbarschaftsrecht festgelegten Grenzabstände.

Für Berlin: Hecken bis zu 200 cm müssen einen Abstand von mindestens 50 cm einhalten. Hecken über 200 cm haben einen Abstand von 100 cm einzuhalten.

Für Brandenburg: Eine Hecke muss einen Abstand von mindestens ⅓ der Gesamthöhe einhalten. Beispiel: 240 cm * ⅓ = 80 cm Grenzabstand. Ausschlaggebend ist hier das Geäst und nicht der Leittrieb.

Vermeiden Sie Extreme hinsichtlich zu starker Verschattung oder Exposition (starke Sonneneinstrahlung/Hitzestau, Kälte-Inseln, Windschneisen), die die gewählte Gehölz-Art nicht mehr gut verträgt.

• Besonders nach Baumaßnahmen oder auf unbekanntem Gelände sollten Sie bis in mindestens 150 cm Tiefe prüfen, ob nicht durch Bodenverdichtung der Wasseraustausch Oberfläche - Grundwasser stark gestört ist; gleiches gilt für mit Chemikalien belasteten Bauschutt.

Bei Verwendung von angefahrenem Mutterboden versichern Sie sich, dass es sich dabei um fruchtbaren und rückstandsfreien Oberboden handelt.

• Die Pflanzstelle möglichst weiträumig von mehrjährigen Unkräutern befreien, vorzugsweise mit einer Grabegabel, um Wurzelschnittlinge zu vermeiden.

• Bis in 20 cm Tiefe kann auch gleich ein organischer Dünger zur gleichmäßigen Grundversorgung mit eingearbeitet werden - nicht tiefer, weil die Organismen die den Dünger pflanzenverfügbar machen sollen, dann nicht mehr genügend Sauerstoff dafür haben.

Mineralische Dünger, wie z. B. Blaukorn, sind zwar sofort pflanzenverfügbar, können aber durch die damit verbunde Erhöhung des Salzgehaltes eine zügige Wurzelbildung hemmen und waschen zudem auch schneller aus, gerade durch das starke Wässern zu Beginn. Auf jeden Fall kein Blaukorn mehr bei der Herbstpflanzung und bei bereits hohem Phosphatgehalt des Bodens.

• Damit auch schwere Nährstoff-Elemente wurzelgerecht löslich werden, braucht der Boden einen für die gewählte Gehölzart minimalen Säure-Gehalt (pH-Wert):

Buche, Liguster pH 6,0-7,5 - Eibe pH 5,5-7,0 - Lebensbaum pH 6,0-7,0 - Rhododendron

pH 4,0-5,5 - Wacholder, Zypressen pH 5,5-6,5 - umliegender Rasen pH 5,5-6,5.

Mit Torf oder Rhodovital erreicht man eine pH-Absenkung, eine Erhöhung hingegen mit Magnesiumkalk, besser noch Algenkalk oder Urgesteinsmehl zur gleichzeitig nachhaltigen Spurennährstoffversorgung für die Pflanzen und die Bodenorganismen.

• Für beide ist das ideale Milieu der sogenannte Ton-Humus-Komplex. Nehmen Sie dazu etwas Erde zwischen die Finger und zerreiben diese - je schwärzer ihre Haut danach, desto fruchtbarer der Boden.

So sollten besonders sandige Böden mit Bentonit (dauerhaft-quellfähiges Tonmineral) und gut vererdetem Kompost (riecht nach Waldboden) bzw. Torf als Huminsäure-Lieferanten verbessert werden.

Beides in Kombination gibt es als Bodenaktivator zum (auch nachträglichen) Einarbeiten.

Oder praktischerweise als fertige, hochwertige Pflanzerde als Pflanzbett um den Wurzelballen für ein zügiges und vor allem gleichmäßiges Anwachsen.

Das Pflanzen

• Wenn nicht sofort nach dem Kauf gepflanzt werden kann, die Ballen windgeschützt, schattig, feucht und kühl bzw. abgedeckt lagern.

Mit einem Gewebe umhüllte Erdballenpflanzen stets vorsichtig bewegen, damit die Feinwurzeln (entscheidend für das gute Anwachsen) intakt bleiben und nicht reißen. Darum auch vor dem Pflanzen nicht stark wässern; sie müssen nur gut feucht sein.

Erst nach dem Setzen das Ballentuch nur oben lösen bzw. leicht einschneiden, damit langsamer verrottende synthetische Gewebe nicht in den Stamm einwachsen können.

Auf keinen Fall das Ballen-Gewebe entfernen, sonst reißen die Feinwurzeln mit der abfallende Erde ab.

Wurzelnackte Pflanzen (ohne Erdballen) leicht anschneiden, 2-3 Stunden vorher ins Wasser stellen.

Containerpflanzen (im festen Topf gewachsen) vorher austopfen und wieder mit Container je 10 cm Durchmesser 10 min. tauchen.

• Bei einer Heckenpflanzung höhere und stärkere Pflanzen nach innen, die etwas kleineren nach außen verteilen.

• Der Erdaushub erfolgt mindestens doppelt so tief und breit entsprechend der Ballengröße - dazu die Schicht für die Pflanzerde berücksichtigen, bei einer Heckenpflanzung praktischerweise einen Graben ziehen (Grabensohle mit auflockern und nicht wieder festtreten).

• Für hohe, einzeln stehende Gehölze einen

Pfahl setzen, damit der Wind das Anwachsen nicht stören kann.

Pflanztiefe: Nach dem Einpflanzen und Wässern sollte der Ballen wieder so tief stehen wie in der Baumschule entnommen - keinesfalls tiefer als 5 cm (in der Regel oberer Ballenabschluss als Horizont bzw. entsprechend der obere Topfrand bei Containerpflanzen).

Darum, weil alles noch etwas nachsackt, den Ballen zuvor ca. 5-10 cm höher in das Pflanzloch stellen. Anschließend mit Pflanzerde bzw. dem Aushub (mit organischem Dünger vermengt) auffüllen, leicht antreten, so dass der Setzling einen guten Halt hat - und einen Gießrand anhäufeln.

• Das anschließende reichliche und mehrmalige Angießen verdichtet den Boden wieder auf seine natürliche Struktur und umschließt die Feinwurzeln. Nur auf den Boden gießen, nicht über die ganze Pflanze. Danach den Gießrand wieder einebnen.

• Halten Sie die Pflanzstelle in der Folgezeit, vor allem bei trockener und windiger Witterung, stets gut feucht und vor allem unkrautfrei (mechanisch, keine Herbizide).

Im Pflanzjahr auch im Winter bei niederschlagsarmer Witterung den offenen (komplett aufgetauten) Boden zusätzlich wässern.

Mulchen? Je nach Mulchart können Gerbsäuren oberirdische Wurzelschädigungen verursachen, die nach dem Pflanzen auflaufenden Unkräuter müssen erst beseitigt werden und der Wasserbedarf zu Anfang kann besser gesehen werden. Das Mulchen ist daher erst später, bei eingewachsenen Gehölzpflanzungen empfehlenswert.

• Ein Pflanzschnitt dient der gleichmäßigen Form der Hecke. Hierbei Laubabwerfende direkt nach dem Pflanzen egalisieren, Immergrüne auch bei einer Herbstpflanzung erst im Frühjahr vor dem Austrieb an frostfreien Tagen schneiden. Bei säulenförmigen Wuchsformen wie Smaragd-Lebensbaum und Scheinzypressen nur die Spitzen schneiden.

Brabant- und Riesen-Lebensbaum auch seitlich leicht konisch, nach oben verjüngend schneiden. Und jeweils nur die weichen Triebe einkürzen. Einen Rückschnitt bis ins alte Holz vertragen nur Eibe, Lärche und Sumpfzypresse.

Die Pflege

• In den ersten Folgejahren besonders sandige Böden in Trockenperioden und nach langen Kahlfrösten (wenn der Boden wieder aufgetaut ist) zusätzlich wässern.

Jährlich düngen im März/April und im Juni zu Beginn der jeweiligen Wachstumsperiode - vorzugsweise mit organischem Dünger zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und zur Vermeidung von Salzschäden und Auswaschungen ins Grundwasser.

Die Düngerwirkung sollte spätestens Ende August beendet sein, damit der Neuzuwachs noch ausreichend für den Winter "aushärten" kann.

Sie können auch jederzeit kostenlos eine Bodenprobe bei uns vorbeibringen, um gezielt den Nährstoff- und Kalkbedarf ermitteln zu lassen.

• Diese Termine (Frühjahr/Sommerbeginn) eignen sich auch am besten für den regelmäßigen Schnitt. Wobei im Frühjahr vor dem Austrieb artgerecht etwas stärker zurückgeschnitten werden kann (nicht bei Frost), und im Juni durch leichten Schnitt nochmals eine dichtere Verzweigung erreicht wird - Blütengehölze natürlich erst nach der jeweiligen Blütezeit.

Achten Sie beim Schnitt stets auf desinfiziertes Schneidwerkzeug und auf brütende Vögel.

• Kontrollieren Sie Ihre Pflanzung regelmäßig auf Schaderreger und reagieren Sie darauf immer umgehend.

Vermeiden Sie das Beregnen des Pflanzenbestandes von oben - die meisten Pilzkrankheiten benötigen nur wenige Stunden Feuchtigkeit, um ins Pflanzengewebe einzudringen.

Bei Verdachtsfällen bitte immer eine Pflanzenprobe mitbringen.

Viel Freude mit Ihren Pflanzen

wünscht Ihnen

Ihr Gartencenter-Holland-Team


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